top of page

Liebe Trainer-Kolleg*innen, liebe L&D-Verantwortliche,

die Corona-Krise hat Training und Weiterbildung grundlegend verändert.


Anfang März waren viele Trainerkalender – Wochen zuvor noch randvoll mit Präsenztrainings – wie leer gefegt. Schnell wurden digitale Lösungen aus dem Boden gestampft. Online-Trainings wurden aufgesetzt, Webinare organisiert und Lernvideos entwickelt.


Wir bei Dr. Sammet & Wolf sind uns sicher, dass man das Rad der Zeit nicht wieder zurückdrehen kann.


Einige Trainer*innen kehren derzeit erleichtert mit Maske in die Seminarräume zurück. Doch Hand aufs Herz: Welche Rolle werden Präsenztrainings künftig spielen? Wie wird digitales Lehren und Lernen unsere Zukunft prägen? Und vor allem: Wie können wir alle mit dieser neuen Situation umgehen?

Diese Fragen brennen vielen Trainer*innen unter den Nägeln. Denn es geht um ihre Zukunft, ihre Rolle und ihr Selbstverständnis. Und deshalb organisieren wir eine Webparade.

 

WAS ist eine Webparade?

Hinter einer Webparade steht eine sehr kommunikative Idee. Menschen tauschen sich im Internet zu einem festgelegten Thema aus, etwa zu einer Reihe bestimmter Fragen. Dies alles geschieht in einem bestimmten Zeitraum, und die Beiträge sind miteinander vernetzt. Eine Webparade beginnt damit, dass jemand (in diesem Fall wir) zu der Parade einlädt (in diesem Fall Trainer*innen, L&D-Verantwortliche, Mitarbeiter*innen, Blogger*innen und Interessierte). Wer einlädt, gibt Fragen vor. Wer mitmacht, beantwortet diese Fragen aus eigener Sicht. Jeder veröffentlicht einen Beitrag dazu – egal, ob im eigenen Blog oder auf einer Social Media Plattform, als Text-, Audio- oder Video-Beitrag.

WARUM teilnehmen?

Eine Webparade hilft nicht nur beim Austausch und bei der Wissensvermehrung, sondern schafft auch Reichweite. Mit Eurem Thema werdet Ihr also noch sichtbarer im Netz. Ihr zeigt Eure Kompetenz nach außen und berichtet über Eure Erfahrungen, Einschätzungen und Ideen. Damit Eure Antworten verbreitet werden, teilen wir Euren Beitrag zusätzlich über unsere Social Media Kanäle.

Außerdem konnten wir das eLearning Journal als Kooperationspartner gewinnen, um Eurem geballten Wissen noch mehr Aufmerksamkeit zu verleihen. Nicht nur werden in seinem Newsletter 18.000 Unternehmenskontakte adressiert, es verzeichnet darüber hinaus noch monatlich 30.000 aktive Leser. Im Anschluss an die Webparade veröffentlicht das eLearning Journal Euren Beitrag auf dessen SUMMIT Blog im Online Magazin und verlinkt zum ursprünglichen Ort Eures Beitrags. Sendet dafür bitte Euren Beitrag inkl. Link zum Ort des Beitrags an lisa.coordes@elearning-journal.de.

Am Ende der Webparade erstellen wir für Euch ein Resümee zu allen Beiträgen.

Zudem wird die Universität Konstanz unsere Webparade wissenschaftlich begleiten.

WIE teilnehmen?

Bitte beantwortet folgende Fragen bis zum 30. September 2020:

  1. Was verändert sich für Trainer*innen durch COVID-19?

  2. Was sind die größten Herausforderungen für Trainer*innen im Umgang mit diesen Veränderungen?

  3. Was ist hilfreich im Umgang mit diesen Herausforderungen?

  4. Welcher Nutzen ergibt sich aus den Veränderungen für Organisationen und Trainer*innen?

  5. Was sollten Trainer*innen können, um weiterhin erfolgreich zu sein?

Bitte beachtet:

  • Bezieht Euch in Eurem Antwort-Beitrag bitte auf diesen Startbeitrag zur Webparade. Verlinkt dazu hierher und verwendet den Hashtag #AgileLernbegleitung

  • Setzt anschließend einen Kommentar unter unseren Webparaden-Startbeitrag, in dem Ihr auf Euren Beitrag hinweist (Link zu eurem Beitrag). Fasst gern kurz zusammen, was für Euch die wichtigste Erkenntnis daraus ist.

  • Unsere Webparade läuft bis zum 30. September 2020. Zwischendurch teilen wir Eure Beiträge über unsere Kanäle. Macht auch Ihr auf diese Webparade aufmerksam und ladet andere zum Mitmachen ein. Verlinkt dabei auf unseren Blogpost oder taggt uns auf LinkedIn.

Was kommt danach?

Resümee: Alle Beiträge, die in der vorgegebenen Zeit veröffentlicht werden und von denen wir erfahren, werden von uns gesammelt. Dann werden wir sie in einem abschließenden Beitrag zusammenfassen. Unser Ziel: Wir möchten das Thema möglichst breit bekannt machen und viele verschiedene Erfahrungen und Meinungen dazu sammeln. Außerdem wollen wir eine aktive Vernetzung untereinander forcieren. Das bringt allen Beteiligten mehr Wissen, Aufmerksamkeit und Reichweite.


Experience sharing: Mit der Webparade arbeiten wir mit einem neuen Format. Als kleines Dankeschön möchten wir die Erfahrungen, die wir dabei sammeln, teilen mit allen, die mitgemacht haben und zum Austausch darüber einladen. Denn die Webparade ist sowohl für Trainer*innen als auch für L&D-Verantwortliche ein interessantes Format, einerseits für Wissensvermehrung und andererseits für Marketing. Ort des Austauschs ist die LinkedIn-Gruppe Experience sharing WEBPARADE. Tretet nach Veröffentlichung Eures Beitrags bei.

 

Im Folgenden findet Ihr als ersten Impuls unsere Antworten dazu.



1. Was verändert sich für Trainer*innen durch COVID-19?


Fast alles. Mitte März wurden praktisch alle Präsenztrainings abgesagt. In den Kalendern der Trainer*innen – und auch in unseren – herrschte in punkto Präsenztrainings gähnende Leere. Sowohl selbständige als auch festangestellte Trainer*innen begannen umzudenken. Digitales Lernen rückte in ihr Blickfeld. Kunden, die vormals unbeirrbar Präsenztrainings buchten, entdeckten die digitalen Chancen („Es geht ja doch!“). Auch bei Dr. Sammet & Wolf registrierten wir einen Run auf unsere Online Trainer-Ausbildung.


Daran erkennen wir: Trainer*innen ist klar, dass COVID-19 ihren Beruf grundlegend verändert. Auch nach der Krise werden traditionelle Präsenztrainings weniger nachgefragt werden. Stattdessen wird es mehr um digitale Trainings oder Blended Learning-Lösungen gehen. Für Trainer*innen stellt sich heute die Frage, wie sie sich morgen in der digitalen Welt ebenso elegant bewegen können wie gestern im Seminarraum.


2. Was sind die größten Herausforderungen für Trainer*innen im Umgang mit diesen Veränderungen?


Fangen wir mit der größten Herausforderung an: Das Unwohlsein und die Angst, die viele Trainer*innen derzeit bei der Begegnung mit dem digitalen Lehren spüren. Trainer*innen haben ihre Arbeit im Seminarraum zur Perfektion gebracht. Sie gehen virtuos mit Menschen und Moderationsmaterial um. Nicht jedem fällt jetzt der Schritt leicht vom perfekt Lehrenden zurück zum unperfekten” Lernenden, der sich nun mit der digitalen Welt befasst.


Und: Digitales Training bringt Rolle und Selbstverständnis von Trainer*innen in Bewegung. Im Präsenztraining sind Trainer*innen die „Hauptdarsteller“; sie halten ständig alle Fäden in der Hand. Anders bei digitalen Lernsettings. Dort werden Selbstverantwortung und Selbststeuerung der Lernenden immer wichtiger. Die Trainer*innen treten zeitweise einen Schritt zurück hinter die Bühne.


Eine Herausforderung bildet zudem der praktische Umgang mit der digitalen Technik. Trainer*innen sind ja menschenorientiert”, und sie bezeichnen sich häufig als nicht sonderlich technikaffin. Der Umgang mit Technik (“Welchen Button muss ich wann in der Online Training-Software drücken?”) lässt sich vergleichsweise schnell lernen.


Mehr Umstellung dagegen ist bei zwei anderen Punkten erforderlich. Die Kommunikation ist in der digitalen Welt rein technisch vermittelt. Konkret: Vieles kann man nicht oder nur eingeschränkt übermitteln, etwa auflockernden Humor, die Spannung einer interessanten Diskussion, der persönliche Ausdruck oder das lockere Gespräch während der Kaffeepause. So etwas lässt sich nur begrenzt auf den wenigen Zoll des Monitors abbilden. Stattdessen rückt die Sache selbst mehr ins Zentrum. Man fokussiert sich auf Inhalte. Beziehungen und das Erleben von Resonanz, wie man es aus dem Seminarraum kennt, bleiben also im Hintergrund.


Des Weiteren: Digitales Lehren und Lernen erfordert noch mehr Strukturierung und Planung nach didaktischen und organisationalen Regeln. Viele prozessorientiert arbeitende Trainer*innen haben bislang die Wissensvermittlung spontan mit Flipchart und lockerem Lehrgespräch gestaltet. Diese altbekannte prozessorientierte Vorgehensweise lässt sich nicht ohne Weiteres in die digitale Welt übertragen.


3. Was ist hilfreich im Umgang mit diesen Herausforderungen?

Die Veränderungen als Faktum akzeptieren. Die durch COVID-19 entstandenen Veränderungen werden bleiben.

Konsequent Kompetenz aufbauen. Ein Kunde kürzlich: Trainer*innen sollten sich selbst das gönnen, was sie ihren Kunden empfehlen, um schneller voranzukommen. Nämlich „eine fundierte Ausbildung. In unseren Weiterbildungsmodulen für werdende Agile Lernbegleiter*innen begegnen wir neben Einsteigern auch erfahrenen Trainer*innen, die bereits online trainieren – und ihre Kompetenz jetzt auf Profi-Niveau bringen wollen.

Sich intensiv vernetzen. Die Welt des digitalen Trainings verändert sich viel schneller als die der Seminarräume. Da muss man sich auf dem Laufenden halten - und Neues auch ausprobieren wollen.

Abschied nehmen vom Perfektionismus. Perfektionismus kennen viele Trainer*innen von ihren Präsenztrainings. Jetzt ist die Devise: Neues wagen, experimentieren, Erfahrungen sammeln und diese mit anderen teilen.

Formales und informelles Lernen mischen. Diese Mischung ist entscheidend für den Kompetenzaufbau. Sie führt zu gutem Erfolg und wirkungsvoller Nachhaltigkeit. Bei ihrem eigenen Kompetenzaufbau machen Trainer*innen jetzt das, was sie später ihren Lernenden empfehlen: Neben dem formalen Lernen im Kurs auch informell, auf eigene Faust Wissen aneignen, beispielsweise im Internet recherchieren, Bücher lesen und den Austausch mit anderen suchen.


4. Welcher Nutzen ergibt sich aus den Veränderungen für Organisationen und Trainer*innen?

Das Präsenztraining wird nicht ganz verschwinden. Es ist für viele Themen didaktisch sinnvoll; dort bleibt es Teil eines Blended Learning-Prozesses. Aber Trainer*innen werden künftig deutlich weniger im Seminarraum agieren und dort im Fokus stehen.


Dies kann auch eine Entlastung sein. Präsenztraining – tagaus, tagein praktiziert – ist anstrengend. Das wissen wir alle. Viele Trainer*innen sind ständig auf Achse und leben aus dem Koffer. Die wenige Zeit daheim verbringen sie mit Vorbereitungen: Bahntickets, Hotelzimmer und Mietwagen buchen. Seminarmaterial ausdrucken. Wäsche waschen und für einen Vorrat an gut kombinierbaren Outfits sorgen. Online Lehren heißt heute, dass Trainer*innen entspannter von ihrem Büro aus arbeiten können. Es ermöglicht einen nachhaltigeren Umgang mit den eigenen Kräften und bedeutet eine bessere Work-Life-Balance.


Darüberhinaus reduzieren sich Kosten, vor allem für Kunden. Beispielsweise entfallen Reiseaufwendungen, Catering oder Raummiete. Dieser Kostenblock zehrte früher sehr am Weiterbildungsbudget.


Ein Punkt ist für uns bei Dr. Sammet & Wolf besonders wichtig: Digitales Lernen bringt Lernende und die Organisation, in der sie arbeiten, erfolgreich voran. Das Lernangebot wird praxisnaher, flexibler, wirkungsvoller und nachhaltiger als reines Präsenztraining. Arbeit und Lernen verbinden sich besser, wodurch Lernende Probleme in ihrer Praxis besser bewältigen können.


5. Was sollten Trainer*innen können, um weiterhin erfolgreich zu sein?


Bei der Kompetenzentwicklung geht es auch um die Rolle des (Präsenz-)Trainers. Diese Rolle fächert sich auf zu einem ganz Bündel von Rollen, einem Rollengeflecht. Mit dem Aufbau dieser neuen Trainerrolle verbindet sich deshalb ein Überdenken des bisherigen Selbstbildes. Was „machen“ die neuen Rollen mit Trainer*innen?

  • Als Online Trainer*innen konzipieren sie Online-Trainings, die sie im virtuellen Klassenraum live online durchführen.

  • In der Rolle von Lerndesigner*innen entwickeln Trainer*innen agile Lernprozesse und kombinieren dafür analoge und digitale Lernformate.

  • Als Lernvideo Designer*innen entwickeln sie Lernvideos.

  • Als Face-to-face Trainer*innen sind sie in der Lage, ein auf Blended Learning abgestimmtes Präsenztraining zu konzipieren und durchzuführen.

  • In der Rolle des Lerncoachs gehen sie auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden ein.

  • Zudem: Über das agile Begleiten von Lernprozessen hinaus werden Trainer*innen auch die Organisationen ihrer Kunden mitentwickeln. Sie werden sich als Innovator*innen beteiligen, als (Mit-)Gestalter*innen von Lernkulturen und Begleiter*innen von Veränderungen. In diesen neuen Rollen sehen wir für viele Trainer*innen ein großes Potential.

 

Soweit unsere Ideen zu den fünf Fragen. Nun sind wir gespannt auf Eure Antworten.

Und nicht vergessen: Wir wollen auf Eure Beiträge hinweisen, egal wo im Netz. Deshalb hinterlasst hier bitte einen Kommentar mit Hinweis darauf – und verlinkt auf unseren Beitrag.

P.S.: Wenn Ihr Fragen habt oder Anmerkungen: Tretet mit uns in Verbindung – hier, via LinkedIn, XING oder per E-Mail. Vernetzt Euch mit uns – wir freuen uns darauf. Bis bald – hier oder im Netz!

Eure

Jacqueline Wolf und Jürgen Sammet



Jürgen Sammet

Email Jacqueline Wolf


bottom of page